Dienstag, 17. Januar 2012

Ein neuer Cache entsteht

Jeder Cache beginnt mit einem kleinen Keim im Kopf. Eine Geschichte, eine Aufgabe, ein Ort, den man aus den Augenwinkeln wahrgenommen hat. Irgendetwas löst das Ownerdenken aus. Wenn ein neuer Cache dann geboren wird, stehen ihm zunächst alle Möglichkeiten offen. Egal ob Dosengröße oder Cacheart - am Anfang ist das alles sehr beweglich.

Unser Jüngster begann mit einer Dokumentation im ZDF; diese lieferte die Idee zu einer Aufgabe, bei der aus einer Symbolschrift der Koordinatensatz ermittelt werden solle. Hier stellt sich dann auch gleich die erste Frage: Wird es ein Mystery mit einem Bild im Listing als Aufgabenstellung? Oder setzen wir einen unserer geliebten Mini-Multis in die Welt, bei dem sich das Bild und die Lösungshilfe in einer Dose befinden? Die Entscheidung fällt auf den Mystery. Ausschlaggebend sind die Eindeutigkeit, die das Bild mit der Aufgabe liefert und die Tatsache, dass es in unserer wundervollen Stadt zwei passende Orte gibt, die sich mit dem Cache verbinden lassen. So bekommt das Rätsel noch eine interessante Verknüpfung in die reale Welt.

 Der nächste Schritt ist weniger konzeptionell: Am PC entsteht das Bild mit dem Rätsel. Die Vorlage ist dabei so variabel gestaltet, dass die Finalkoordinaten auch später noch verändert werden können - man weiß ja nie ob das urbane Versteck wirklich muggelsicher ist...

Bislang sind die Lage des Fragezeichens und auch das Versteck der Dose nur grobe Ideen - was bei einem Mystery ohne Ortsbezug auch eher egal ist. Bei diesem Cache sollen die beiden Punkte allerdings eine Bedeutung haben: Die Lage des Fragezeichens soll den Rätsel-Hint ersetzen. Wer sich die Mühe macht, die Koordinaten aufzusuchen erhält einen Hinweis in welche Richtung zu denken ist. Die Lage des Finals soll mit der Art des Rätsels in einem Zusammenhang stehen.

Die Location für den Final entscheidet über die schnelle oder komplizierte Veröffentlichung der neuen Dose: Es gilt die Abstandsregel zu überprüfen. Liegt das Final am geplanten Ort im Radius von 160m von anderen Dosen und physischen Stationen anderer Caches entfernt? Auch wenn die Homezone eigentlich keine unbekannten Caches mehr aufweisen sollte, so ist doch ein kritischer Blick gefragt - ist da nicht noch ein ungeklärtes Fragezeichen in der Nähe? Natürlich! Jetzt ist erst einmal Rätseln angesagt - leider mit unbefriedigenden Ergebnis: Der Owner des Fragezeichens hat die gleiche gute Final-Idee verfolgt und umgesetzt. Das gibt dann natürlich einen Punkt auf dem Cachekonto; aber eine Ersatzlocation für den Final muss her.

Das neue Versteck für den Final zu finden ist, wenn man sich ein wenig vom Streben nach Perfektion löst, nicht allzu schwer. Ausgewählt und eingemessen ist es schnell. Jetzt beginnt der physische Teil des Unternehmens: Die Dose muss vorbereitet und mit einer Tarnung versehen werden. Während der Lack in schickem urbanen Grau trocknet und der Kleber für den Haken aushärtet geht die Arbeit am PC weiter.

Die Koordinaten des Finals müssen noch in das Rätselbild eingearbeitet werden. Und natürlich muss das Listing erstellt werden. In diesem Fall eine recht einfache Angelegenheit: Neben den Angaben zur Art der Caches (unknown) und zur Größe der Dose (small) werden nur die Koordinaten des Cache-Wegpunktes (das Fragezeichen, das nachher auf der Karte zu sehen ist) und der verborgenen Final-Wegpunkt eingetragen. Die Beschreibung des Caches besteht nur aus dem Bild. Letzteres liegt in unserem Webspace und wird im Listing nur verlinkt. Würde das Bild direkt bei geocaching.com hochgeladen, wäre es so stark verkleinert, dass die Lösung des Rätsels behindert würde. Damit die rätselnden Geocacher schon zuhause ein Erfolgserlebnis haben - und nicht zuviel Sprit für die Suche an falschen Orten verbraucht wird - wird auch zu geochecker.com verlinkt. Hinzu kommen noch ein paar Attribute, die über den Fundort informieren. Schon ist das Listing fertig... wenn da nicht der Name wäre! Wie soll der Kleine heißen? Die Überschrift soll bei Cachern für das Rätsel werben; andererseits soll hier nichts über die Lösung des Rätsels verraten werden. Aber auch diese Entscheidung ist nicht unmöglich - sonst müsste er ja weiter GC3AGCD heißen.

Und nun ab zum Reviewer.  Ab diesem Augenblick wird es richtig spannend. Wann wird der Cache veröffentlicht? Ist an alles gedacht oder vieleicht etwas übersehen worden? Nein, in diesem Fall geht alles gut. In rekordverdächtigen vier Stunden erblickt der neue Cache das Licht der Welt - und kurz danach trifft der erste Logeintrag ein. Es hat sich also gelohnt!

Und die Idee für einen weiteren Cache gibt es auch schon!

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