Natürlich habe ich DAS Buch gelesen. Und natürlich habe ich von Mitcachern schon oft die Fragen gehört: "Hast du Enigma schon?!" Irgendwie stellte ich mir die Frage, ob mir hier ein Ritterschlag fehlt. Was ist schon der 1.000ste Cachefund, wenn man DIESEN nicht darunter weiß?
Irgendwann zog ein hellblaues Dämmern am Horizont auf. Ein Mitcacher hatte die Karten und die Fragen ausgedruckt und begann zu Rätseln. Zeit also, ein neues Kapitel in der Geocaching-Timeline aufzuschlagen. Leider begann dieser Abschnitt erstmal mit einem verwirrtem Gesichtsausdruck und dem Gefühl ratloser Verzweiflung. Also, ab in die Schublade damit. Noch mal umdrehen und dem Fund entgegenträumen.
Plötzlich, nur wenige Monate später, wurde ich mit einem virtuellen Eimer Wasser geweckt: Es gäbe Nachrichten! Dies sei die Antwort auf jene und das die Antwort auf diese Frage. Lediglich ein einziges Puzzleteilchen fehlte noch, dann sei das Quiz geschafft und die Queste könnte beginnen. Das Dämmern schien zum Sonnenaufgang werden zu wollen, die Fragen wollten wieder aus der Schublade heraus...
Und irgendwann war es dann soweit! Die letzte Frage (nicht die mit der 42!) war beantwortet und die Aufmerksamkeit sollte den Karten gehören...
Das Papyros in der Hand machte sich erst Ratlosigkeit und dann Klarheit breit. Leider nicht breit genug - fehlte doch die Klarheit für die letzten Meter. Als Mann der - unüberlegten - Tat drängte ich auf den Feldversuch. "Lass uns nachsehen, was da zu finden ist. Machen wir den Rest im freien Fall!"
Gerade als wir uns durchgerungen hatten, mit dem rudimentären Wissen monatelanger Forschung in den klaren Morgen zu reiten, da verschwand beim kleinen roten X die Dose! Oh, welche Verzweiflung erfasste uns... Doch hier sollte es nicht enden - wo eine Dose fehlt, da soll eine Neue hin!
Also packten wir die Rucksäcke mit Proviant, Mikroelektronik und einer Dose mit Logbuch aus eigenen Beständen. Der Tag Urlaub war schon länger von den relevanten Chefs gewährt und der Tank gefüllt. Die Reise ins Ungewisse konnte beginnen, das Mysterium harrte im Licht der hoch stehenden Sonne seiner Entdeckung.
Mit einer Vermutung in der Tasche, der Sonne im Nacken und dem Wind im Haar wanderten wir dem entgegen, was wir auf der Karte zu erkennen glaubten. Und tatsächlich, am Ziel angekommen passten Aufgabenstellung und Wirklichkeit wie die Faust auf's Auge! Alles passte so gut, dass die ermittelten Werte und die Wirklichkeit geradezu danach lechzten in Einklang gebracht zu werden.
Ein leichtes Spiel wenn man denn auch das Notebook mitgebracht hätte, dass die komplizierten Ermittlungsverfahren ermöglichen würde. So weit so theoretisch. Da ich aber immer noch auf meinem virtuellen Pferd dem Ziel entgegenreiten wollte, schlug ich einen praktischen Ansatz vor, der dass Problem auch bereits zu Zeiten des alten Columbus hätte lösen können. Mit Tränen der Freude in den Augen darf ich berichten: Es geht auch mit der physischen Methode! Leider waren es diese Freudentränen, die den entscheidenden Fund an meinen Mitcacher gehen ließ. Geschickt geblickt nahm er das Rätsel auf und trieb es der Lösung entgegen.
Die nächsten Schritte waren nur noch eben solche: Ein wenig Laufarbeit.
Am Ziel unserer Queste angekommen galt es noch eine ungewöhnliche Aufgabe zu lösen. Der Schatz wollte gefunden werden - jedoch nicht seine physische Existenz, sondern nur den Abdruck dieser im Zielgebiet.
Mein Mitcacher hatte den richtigen Blick und ihm gebührt die Ehre das letzte Stück des Rätsels entdeckt zu haben: Den Cache, der nicht da ist. Zum Glück konnten wir hier Abhilfe schaffen. Wir haben eine Regular-Dose und ein Logbuch platziert. Es sei den Ownern oder anderen Cachern freigestellt diese Dose durch eine schönere und würdigere zu ersetzen!
Während sich die Sonne unserer Geschichte mit diesem Cache in einen strahlenden Sonnenuntergang wandelte haben wir noch ein Bild mit dem - virtuellen - Gral gemacht.
Dieser Mystery wird uns sicherlich lange in Erinnerung bleiben. Und die Frage "Hast du schon Enigma gefunden?", wird demnächst mit einem Lächeln und einem "Na, klar! Du etwa nicht?" beantwortet.
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